SILUBR —

Silubr zur Rekonstruktion des Codex Argenteus

Silubr, verwendet zur Rekonstruktion einer Seite aus dem Codex Argenteus (Mk. 3, 27–32).

SILUBR (got. „Silber“) ist eine fette und kontrastreiche gotische Unziale, die der Handschrift alter gotischer Codices nachempfunden ist. Sie dürfte unter allen hier angebotenen Schriftarten die originalgetreueste sein. Ihr Name lehnt sich an die für den Codex Argenteus verwendete Silbertusche an. Die Schriftart umfasst 35 Zeichen. Das ist zwar bescheiden, aber der fehlende Zeichensatz lässt sich ohne Weiteres aus anderen Fettschriften (etwa „Poster Bodoni“) ergänzen.

Neben dem gotischen ist auch der lateinische Unicode-Bereich mit gotischen Buchstaben belegt, damit man auch in solchen Programmen schreiben kann, die den hohen, gotischen Unicode-Bereich nicht unterstützen (z. B. MS Word). Und damit man Texte, die zwischen gotischen Groß- und Kleinbuchstaben unterscheiden, problemlos auch in dieser Schriftart anzeigen kann, sind hier die lateinischen Majuskeln und Minuskeln gleichermaßen mit gotischen Buchstaben belegt.

Zeichensatz von Silubr

Zeichensatz Silubr

Kompatibilität und OpenType-Funktionen

Silubr ist mit denjenigen meiner Schriftarten kompatibel, die über einen umfangreicheren Zeichensatz verfügen. Ändert man einen Text von Ulfilas oder Skeirs nach Silubr, so werden Zeichen, die in Silubr nicht enthalten sind – etwa Akzente –, einfach ausgelassen (und nicht etwa als Kästchen dargestellt).

Weiterhin macht Silubr von der „hist“-Funktion für historischen Textsatz Gebrauch. Bei Aktivierung derselben wird automatisch ein Schriftbild erzeugt, das dem historischen Original näher kommt: Leerzeichen werden ausgelassen, die Interpunktion wird auf Mittepunkt und Doppelpunkt reduziert, und dem „I“ am Wortanfang wird eine Diärese hinzugefügt (am Silbenanfang in der Wortmitte sollte es ja zuvor bereits mit einer solchen versehen sein). Um diese Funktion auch in Microsoft Word 2010 verfügbar zu machen (welches nur einige OpenType-Funktionen, darunter die Stilsätze unterstützt), habe ich der Schriftart eine Kopie dieser Funktion als Stilsatz „ss05“ beigefügt.

Die folgende Darstellung veranschaulicht dies beides:

Text in Ulfilas

in Silubr

Text in Silubr

mit „hist“ (oder „ss05“)

Text in Silubr mit „hist“

Textbeispiel

Rekonstruktion einer Seite (Mk. 3, 27–32) aus der schon erwähnten Silberbibel:

Textbeispiel Silubr

 

Zum Vergleich das Original:

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Datei Beschreibung
silubr.zip Eine gotische Fettschrift im Stile alter gotischer Codices.